Angefangen hat alles 1956 mit einem Beiz-Reiniger und einer Produktionsfläche von 20 m². Heute – fast 70 Jahre später – ist Pelox noch immer einer der Marktführer im Bereich der chemischen Oberflächenbearbeitung mit einer Produktpalette, die rund 80 Produkte umfasst.
Es herrscht Aufbruchstimmung
In den frühen 50er Jahren sind die Wurzeln von Pelox zu finden. Zwar firmierte man damals noch unter Multident/Clinomobil, handelte aber bereits mit einem „Reiniger für Schweißnähte und Edelstahlflächen“ unter der Produktbezeichnung Pelox. Interessant die Produktzusammensetzung: Phosphorsäure, Wasser, Johannisbrotmehl (als Eindicker) und Parfüm!
Standort der noch kleinen Firma war Langenhagen bei Hannover. Der Produktionsbereich umfasste gerade mal 20 m². Der Ansatz für den Reiniger wurde in geböttcherten Holzfässern mit einem Volumen von 200 Liter aufbereitet. Diese Fässer, später mit Kunststoff ausgekleidet, waren noch bis Ende 1970 in Gebrauch.
Pro Monat verließen ca. 1.000 kg des Reinigers das Firmengelände.
Auf Wachstumskurs
Die Nachfrage nach hochlegierten Stählen nimmt in der gesamten Industrie rasant zu. Damit einher geht natürlich auch die Nachfrage nach Beizprodukten für Edelstähle – auch nach dem Produkt Pelox. Als Folge dieser Entwicklung platzt die kleine Betriebsstätte aus allen Nähten.
Im Jahr 1966 wurde der Produktname Pelox als Firmenname übernommen: Die Pelox-Chemietechnik wird gegründet. Und ein Umzug innerhalb Langenhagens stand ins Haus. Die Lagerfläche für Produkte und Handelswaren konnte so auf stolze 250 m² vergrößert werden. Neben den Reinigungs- und Beizprodukten für Edelstähle bietet Pelox weitere Handelswaren wie Bürsten und Schweißelektroden an.
Vom Händler zum Produzenten
Bisher lag der Schwerpunkt der Pelox noch auf dem Vertrieb von Produkten rund um die Reinigung und Pflege von Edelstahloberflächen und Reinigungsbürsten. Das sollte sich Ende der der 70er Jahre grundlegend ändern.
Die Anforderungen des Marktes wuchsen. Reinigungs- und Pflegemittel für Edelstähle mussten Verunreinigungen schnell und effektiv beseitigen. Der Wettbewerb brachte neue Beizprodukte auf den Markt, denen Pelox mit Ihren Handelsprodukten nichts entgegenzusetzen hatte. Andererseits verfügte man über fundiertes Wissen um die Reinigung und Pflege von Edelstahl. Was lag also näher, als selbst in die Produktentwicklung und Herstellung einzusteigen. Fortan stand die Entwicklung von Beizpasten und Sprühbeizen im Vordergrund der Unternehmensaktivitäten. Zunächst begann man damit, dem Handelsprodukt „Pelox Reiniger“ Flusssäure beizumischen. Mit gutem Erfolg!
Entgegen der zu diesem Zeitpunkt international üblichen Praxis, Mischungen aus Salpeter-, Schwefel-, Salz- und Flusssäure anzubieten, beschritt Pelox andere Wege. Das Resultat waren die ersten völlig salzsäurefreien Beizpasten und Sprühbeizen. Mit dieser Entwicklung beginnt die eigentliche Orientierung auf Beizprodukte und Produkte zur nasschemischen Oberflächenbehandlung von Edelstählen.
1970
Im Februar tritt der heutige Firmenchef Peter Krämer als Außendienstmitarbeiter in die Pelox ein.
Von Anfang an voll im Einsatz - Peter Krämer
Problemlösungen durch neue Produkte und Technik
Mit Beginn der 80er Jahre kam die Produktentwicklung richtig in Schwung. Zuerst experimentierte man mit einer transparenten Beizpaste sowie einer Sprühbeize auf Salpeter-/Flusssäurebasis mit einem neuartigen Gel als Andickmittel. Leider hatte das Andickmittel einen unakzeptablen Nebeneffekt (Zersetzung und Ausgasung bei der Lagerung). Nach langwierigen Versuchen und der Entwicklung eines neuen, mehrstufigen Produktionsverfahrens gelang es, transparente Beizprodukte ganz ohne organische Eindicker herzustellen, sowohl viskos als auch pastös.
Forderungen des Marktes und der eigenen Kunden führten Ende des Jahrzehnts zu einer weiteren Produktentwicklung: Einer Sprühbeize, die sich durch die wesentliche Reduzierung von aggressiven Beizgasen auszeichnete.
Noch im gleichen Jahr kam die Sprühbeize SP-K auf den Markt. Anlauffarben im Schweißnahtbereich bei Feinblechen oder strukturierte Flächen konnten nun problemlos entfernt werden, ohne die Metalloberfläche sichtbar anzugreifen. Das Lieferprogramm beinhaltete inzwischen saure und alkalische Reiniger, Neutralisationsmittel, Reinigungs- und Pflegemittel. Mit der Einführung von Sprühbeizen erhielten Säureschutzkleidung und Sprühtechnik eine neue Wertigkeit. Ebenfalls neu im Programm: Die ersten Abwasseranlagen zur Behandlung der Beizabwässer.
Wichtiger Bestandteil der Marketing-Aktivitäten in den 80er Jahren war die Produktpräsentation auf Messen.
Neue Märkte und Partnerschaften
Was mit der Entwicklung von neuen Produkten im vergangenen Jahrzehnt begann, wurde in den 90er Jahren konsequent fortgesetzt. Der Fokus lag dabei auf der kontinuierlichen Verbesserung der Produktqualität bei gleichzeitiger Einhaltung der neuen Anforderungen des Umweltschutzes.
Neben den bereits bestehenden Partnern in Europa wurden weitere Handelspartner, insbesondere in Osteuropa, gewonnen.
Wesentlichen Anteil daran hatten auf Messen und Ausstellungen geknüpfte Kontakte. Pelox ist über seine Partner auf allen Kontinenten vertreten. Viele in dieser Zeit entstandenen Partnerschaften haben bis heute Bestand. Neue Märkte – neue Anforderungen: Mit dem Produkt TS-K konnte beispielsweise eine Beize angeboten werden, die durch ihre lange reaktive Feuchtphase auch in den wärmeren Regionen dieser Erde eingesetzt werden kann. Ebenfalls neu im Programm sind die ersten Reiniger, die nicht nur auf Edelstahloberflächen, sondern auch für Aluminium, Messing und andere Werkstoffe genutzt werden können.
Mitte der 90er Jahre stieg die Frage nach Knowhow, der fachgerechten Produktanwendung sowie der umweltgerechten Entsorgung von Beizspülwässern. Dies führte zur Gründung der Pelox-Tochter cVs, zu deren Aufgabengebiet die Konzipierung und Realisierung von Abluft- und Abwasseranlagen gehörte.
Seit Ende der 90iger Jahre ist Pelox Mitglied der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei – eine Partnerschaft auf hohem fachlichem Niveau.
1997 übernimmt Peter Krämer das Unternehmen.
Kompetenzteam Edelstahl-Rostfrei
Bereits in der zweiten Hälfte der 90er Jahre platzte Pelox am Standort Langenhagen aus allen Nähten. Um die Forderungen des Marktes umzusetzen und die eigene Entwicklung weiter voranzutreiben, musste eine größere Betriebsstätte her. So reifte der Entschluss zu einem Neubau mit einer Fläche von 1.400 m², der in nur sieben Monaten fertiggestellt wurde.
Wie könnten hauseigenes Fachwissen und Qualitätsprodukte besser genutzt werden als durch das Angebot von Beizen als Dienstleistung? Die neue Betriebsstätte bekam mit der Tochterfirma eot seine eigene stationären Beiz- und Elektropolieranlage.
Das Kompetenzteam Pelox – cVs – eot war komplett: Edelstahloberflächen Behandlung mit System – reinigen, beizen, passivieren.
Mit dem neuen Jahrtausend stiegen die Anforderungen an Beratung, Finish- Behandlungen in der eigenen Beizerei, Schadenfallanalysen bis zur Sanierung komplexer Anlagen und Konstruktionen vor Ort. Der Weg zum Dienstleistungsunternehmen war vollzogen. Die Kundenrange reichte mittlerweile von A wie Anlagenbau über R wie Rohrleitungsbau bis hin zu Z wie zentrale Kläranlagen.
Große Visionen
Dank der erweiterten Produktionsfläche eröffneten sich zahlreiche neue Möglichkeiten. Die Kapazitäten wurden genutzt, um zusätzliche Ansatzbehälter aufzustellen, deren Volumen im Vergleich zu den Anfängen um das Zehnfache gestiegen ist. Dadurch konnte die Produktivität auf ein bisher unerreichtes Niveau gesteigert werden. Inzwischen befahren jeden Tag mehrere internationale Frachtführer den Hof, um die hergestellten Produkte und Güter in die ganze Welt zu befördern. Pelox liefert mittlerweile in über 50 Länder weltweit. Mit der steigenden Produktivität wächst auch die Pelox-Familie und zählt mittlerweile knapp 20 Mitarbeiter.
Neben den Salpeter-/Flusssäuregemischen wuchsen die Kundenanfragen nach einer salpetersäurefreien Tauchbeize. Als Lohnfertiger für einen Exklusivpartner gelang es Pelox, ein entsprechendes Produkt erfolgreich auf dem Markt zu etablieren.
Das in den letzten 60 Jahren erworbene Wissen über Beizprodukte und Ihre Eigenschaften wurde genutzt, um sich durch kontinuierliche Produktoptimierung an die sich ständig verändernden Anforderungen der Oberfläche verschiedenster Materialgüten anzupassen. Pelox stellt mittlerweile diverse Sprühbeizen her, die jedem Bedarf und Anwendungsfall gerecht werden, und ist sogar in der Lage, kundenspezifische Produkte auf spezielle Kundenwünsche anzupassen.
Steigende Ansprüche
Noch nie zuvor haben sich die gesetzlichen Auflagen – insbesondere auf EU-Ebene – für den Umgang mit Gefahrstoffen so kompliziert und anspruchsvoll gestaltet. Pelox meistert diese Herausforderung durch kontinuierliche Weiterbildung des Personals und die fachliche Verstärkung des Teams.
Auch die Anforderungen an die Lagerung und Handhabung nehmen zu. Pelox reagiert darauf mit einer umfassenden Sanierung und Optimierung seiner Produktionsstätte.
Zudem widmet sich Pelox verstärkt dem Schutz der Anwender seiner Produkte. Das Angebot an persönlicher Schutzausrüstung (PSA) wurde deutlich erweitert, insbesondere durch die Entwicklung eigener PVC-Schutzkleidung in Zusammenarbeit mit einem namhaften Hersteller.
Allein die Herstellung und Lieferung der Produkte reicht nicht mehr aus. Immer mehr Kunden wünschen sich eine umfassende Betreuung, angefangen von technischer Beratung und Dienstleistungen vor Ort bis hin zur Unterstützung bei der Anlagenplanung und der Überwachung von Beizbädern durch analytische Verfahren. Pelox kann all diese Leistungen aus einer Hand anbieten – unabhängig davon, ob es sich um 1 kg oder 100 t handelt.
PELOX BioChemie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG
Langer Acker 22, 30900 Wedemark
Telefon: +49 5130 5889-0
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